Es klingt wie eine typische amerikanische Erfolgsgeschichte – und mit den „Amis“ hat es eigentlich auch begonnen. 1945 sind Frank und Peter Venohr als 5- und 3-jährige Buben mit ihrer Mutter und Tante aus Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, vor den Russen geflüchtet. Der Vater war im Krieg gefallen, und mit dem unvergesslichen Spruch ihrer Mutter „Königsberg brennt“ ging es mit ihr und der Tante ab in den letzten Zug gen Westen. Unterschlupf fand die Familie in der Pension Tanneck in der Bismarckstraße, die als Flüchtlingsunterkunft diente. Ein Einkommen fand die Mutter als Bedienung, und die beiden Jungs arbeiteten später als Caddies im Kissinger Golfclub und als Autowäscher für die Amis. Ein Caddie verdiente zu der Zeit DM 1,50 für die Runde, und wenn man die Bälle besonders schön aufs Gras hinlegte, gab es manchmal sogar 1 Dollar Trinkgeld. Später erzielten Frank und Peter auch sportliche Erfolge: Sie erarbeiteten sich ein Traumhandicap von 4,0, wurden mehr als 30 Mal Clubmeister, Seniorenmeister und Vierer-Clubmeister und spielten sogar in der Golf-Bundesliga.
Am Samstag, den 10. August, feierten die beiden ihre insgesamt 130-jährige Mitgliedschaft in Form eines sehr gut besuchten Turniers, der „Venohr’s Trophy“. Ohne Frank und Peter Venohr, die seit 65 Jahren eng mit dem Club verbunden sind, wäre vieles nicht möglich gewesen. Peter ist nicht nur regelmäßig auf dem Platz und unterstützt die Greenkeeper, sondern kümmert sich auch um Sturm- und Biberschäden. Frank hat den Club bis heute bei zahlreichen Projekten großzügig unterstützt. Ein großes Dankeschön gilt zudem ihren Ehefrauen, insbesondere Hilde Venohr, die das Event organisiert hat.
67 Mitglieder und Gäste, darunter auch ein extra angereister Gast aus Vancouver, Kanada, ließen es sich nicht nehmen, an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen. In einer bewegenden Laudatio würdigten Spielführer Günther Kraus und der ehemalige Präsident Wolfgang Hertrich die Verdienste der beiden: „Ihr beide seid einfach ein Glücksfall für unseren Golfclub!“ Als besondere Ehre wurde Peter und Frank das Grüne Jackett verliehen – ein Zeichen höchsten Respekts, das nicht nur bei den Masters in Augusta, sondern auch im Golfclub Bad Kissingen ab jetzt eine besondere Bedeutung hat. Darüber hinaus widmet der Club den beiden Jubilaren als Zeichen besonderer Wertschätzung die Bahn 16, die ab sofort den Namen „Venohrs Herausforderung“ trägt.
Auch Horst Drieschner, der amtierende Präsident, bedankte sich herzlich bei den beiden für ihre einzigartigen Verdienste um den Club. Nach dem Turnier schwelgten die Anwesenden noch lange in gemeinsamen Erinnerungen – was für ein unvergesslicher Tag!
Die Preise des Turniers sicherten sich:
1. Brutto Herren: Johannes Brand mit 31 Bruttopunkte
2. Brutto Herren: August Schneider mit 27 Bruttopunkten
1. Brutto Damen: Elke Westenberg mit 21 Bruttopunkten
2. Brutto Damen: Susann Laschet mit 17 Bruttopunkten
Klasse A:
1. Netto A: Bernd Jeckel mit 40 Nettopunkten
2. Netto A: Armin Greubel mit 38 Nettopunkten
3. Netto A: Hans-Georg Reuss mit 36 Nettopunkten
Klasse B:
1. Netto B: Natalie Nieten mit 41 Nettopunkten
2. Netto B: Hilde Venohr mit 40 Nettopunkten (Verzicht auf Preis)
3. Netto B: Petra Neder mit 39 Nettopunkten
4. Netto B: Victor Westenberg mit 39 Nettopunkten
Klasse C:
1. Netto C: Sylvia Pfister-Kleinhenz mit 50 Nettopunkten
2. Netto C: Matthias Horn mit 46 Nettopunkten
Sonderpreise:
Nearest to-the- Pin Damen: Natalie Nieten mit 3,53 m
Nearest to-the-Pin Herren: Dr. Edwin Kreisköther mit 9,48 m
Nearest to-the-Pin Bahn 16: Werner Kirchner mit 2,14 m